traditionelle Wallfahrten

Fast alle Wallfahrten haben eine jahrhundertealte Tradition. Aber welchen Weg und welche Strecke nehmen diese Wege?

Zum Hochfest, Mariä Heimsuchung, kommen viele dieser historischen und gelobten Wallfahrten zusammen. Die Wege, welche uns vorliegen, möchten wir Ihnen hier darstellen.

Teilweise finden Sie auch die GPX Daten damit, wenn Sie mögen, ein Wallfahrtsweg nachgegangen werden kann.

Ihre Wallfahrt fehlt hier?

Dann schicken Sie uns bitte einen kurzen Überblick der die Historie und alle nennenswerten Informationen enthält.
Ein paar schöne Bilder würden wir dem Artikel ebenfalls hinzufügen.

bis 50km

Wallfahrt Werne

Die Kapuzinerpatres in Werne gaben die erste Anregung zu einer gemeinsamen Fußwallfahrt von Werne nach Werl, wo ja ihre Mitbrüder das Gnadenbild betreuten. So zogen im Jahre 1677 zum ersten Mal Werner Bürger auf beschwerlichen Feld und Waldwegen hin zur Gnadenmutter nach Werl. Die Prozession fand alljährlich um Mariä Heimsuchung statt. Alte Flurbezeichnungen in den benachbarten Gemeinden weisen noch heute auf den Weg hin, den die Werner Prozession machte. So wird zum Beispiel in Osterbönen heute noch ein Weg, den seit 275 Jahren die Werner Fußwallfahrer gegangen sind, der „Hilgenweg“ genannt. Als man um 1780 alle Wallfahrten abschaffen wollte, gingen die Werner Pilger trotzdem unbeirrbar alljährlich ihren Weg zur Gnadenmutter nach Werl.

Heute gehen die Werner Pilgerinnen und Pilger die 36 KM immer am letzten Ferienwochenende nach Werl. Auf dem Hinweg gehen ca. 250 und auf dem Rückweg ca. 100 Pilger zu Fuß.

 

Auf unserer Homepage finden Sie alles zur Fussswallfahrt Werne-Werl:
www.wallfahrt-werne-werl.de

Ausrichter: Wallfahrtsauschuss Werne-Werl

 

Verlauf:

Freitagabend:    
19:30 Uhr Gottesdienst für die lebenden und verstorbenen Wallfahrerinnen und Wallfahrer

Samstag:
05:45 Uhr Gemeinsames Gebet zum Aufbruch in der Klosterkirche
08:00 Uhr Rast in Pelkum
11:00 Uhr Rast an der Drechener Kirche
14.15 Uhr: Ankunft und Einzug in Werl
14.30 Uhr: Einzug in die Basilika
17.30 Uhr: Kreuzwegandacht
20.00 Uhr: Pilgerandacht mit anschließender Lichterprozession und Abendgebet im Innenhof

Sonntag:           
7.30 Uhr: Kreuzwegandacht im Klosterhof
8.30 Uhr: Pilgeramt in der Basilika
11.45 Uhr: Abschied mit einer kurzen Dankandacht
12.00 Uhr: Auszug aus der Basilika in Werl.
14.15 Uhr: Rast an der Drechener Kirche
17.00 Uhr: Rast in Pelkum.
20.00 Uhr: Einzug in Werne mit Dank in der Klosterkirche und Verabschiedung

Text und Foto: K. Pieper

Wallfahrt Westönnen

1667 wird die Westönner Wallfahrt erstmals erwähnt. Die Gemeinde ging damals am Fest Mariä Heimsuchung nach Werl und schloss sich mit anderen der großen Prozession an.
Die Westönner haben den guten Brauch der Gemeindewallfahrt über die Jahrhunderte bis in die heutige Zeit gepflegt und beibehalten. Der urspründliche Wallfahrtstermin am Fest Mariä Heimsuchung wurde vor einiger Zeit auf den letzten Sonntag im September verlegt.

 

An diesem Tag versammelt sich die Gemeinde jedes Jahr vor der Westönner Kirche. Es wird von der geistlichen Leitung ein Gebet gesprochen, bevor sich die Prozession unter dem Glockengeläut der Westönner Kirche in Bewegung setzt.
Vorweg gehen die Ministranten mit dem alten Vortragekreuz aus dem Jahre 1703.

 

Die Gemeinde geht immer einen festen Prozessionsweg nach Werl.Der Weg beginnt ab der Westönner Kirche, dann geht es durch die Westönner Bachstraße, die Mummelstraße, die Weststraße, Am Krummen Rücken, durch die Westönner Flur bis Ostuffeln, wo die Prozession von der dortigen Kapellenglocke auf ihrem Weg begrüßt wird. Von Ostuffeln geht es duch die Werler Flur weiter durch die Mellinstraße, die Hedwig-Dransfeld-Straße, die Engelhardstraße und die Walburgisstraße bis auf den Vorplatz der Basilika.
Hier werden die Wallfahrerinnen und Wallfahrer von der Wallfahrtsleitungs und von den Glocken der Basilika begrüßt und in Empfang genommen.

 

Wegstrecke:…km

 

Gpx Daten der Westönner Wallfahrt nach Werl.

50 bis 100km

Fußwallfahrt Arpe

Die Fußwallfahrt von Arpe nach Werl ist eine der jüngsten Wallfahrten in der Wallfahrtshistorie von Werl. Sie wurde gegründet aus einer spontanen Idee heraus, die sich im Rahmen einer Plauderei zwischen Gemeindemitgliedern und dem Pastor ergeben hatte. „Es würde mich sehr freuen, wenn auch von Arpe aus eine Fußwallfahrt nach Werl gehen würde“ sagte der damalige Pfarrer Rother und hatte damit im Herbst 1983 den Startschuss für dieses Projekt gegeben.

Am 29. Juni 1984 verwirklichten 17 Männer und Frauen diese Idee und begaben sich zu Fuß auf den Weg nach Werl zum Patronatsfest Mariä Heimsuchung (das Patronatsfest war aufgrund des Deutschen Katholikentages um eine Woche vorverlegt worden). In den Folgejahren erhöhte sich die Zahl der Pilger*innen auf 40 bis 50 Personen; die Wallfahrt entwickelte sich zu einem traditionellen Bestandteil im kirchlichen und dörflichen Leben von Arpe sowie im Pastoralverbund und reihte sich zudem dauerhaft in die Zahl der anderen Wallfahrtsgruppen zum Patronatsfest in Werl ein.

Anlässlich des 25jährigen Jubiläums wurde oberhalb von Arpe ein Marienbildstock errichtet, der am 29. Juni 2008 durch Wallfahrtsleiter und Guardian des Franziskaner Klosters Werl, Pater Ralf Preker, eingesegnet wurde. Die Pilgergruppe hatte zu diesem Jubiläum alle ehemaligen Pilger und Pilgerinnen, alle Unterstützer, Helfer und Gastgeber zu einer stimmungsvollen Feier eingeladen.

Hier ein schönes Video der Fußwallfahrt: www.youtube.com/watch?v=-WMmUdmnuns

Auch auf der Homepage des www.pv-se.de (Pastoralverbund Schmallenberg-Eslohe) anzuschauen.

 

Veranstalter: Kirchengemeinde St. Antonius (Einsiedler) Arpe
Pastoralverbund Schmallenberg-Eslohe

 

Verlauf:
freitags: 11.45 Uhr: Aussendungsgottesdienst
29 km Wegstrecke bis Westenfeld (Sundern)
dort Übernachtung bei Gastgeberfamilien

 

samstags: 06.00 Uhr: Abmarsch in Westenfeld
39 km Wegstrecke bis Werl
dort Übernachtung im Jugendheim St. Walburga

 

sonntags: Stadtprozession, Pontifikalamt, Abschlussandacht, Abreise mit Bus

 

einzelne Pilger*innen gehen zu Fuß zurück,
Ankunft montags 18.00 Uhr in Arpe

 

Wegverlauf zum Download

Die Lenhauser Wallfahrt

Im Jahr 2020 konnte die traditionelle Wallfahrt von Lenhausen nach Werl leider nicht in gewohnter Form durchgeführt werden. Stattdessen machte sich eine kleine Gruppe zu Fuß und eine weitere mit dem Fahrrad auf zur Mutter Gottes nach Werl.

Hier finden Sie die Wegberichte dieser besonderen Wallfahrt

Vorbericht

Nachbericht

 

Bericht Mariäe Heimsuchung 2020
Bericht Mariäe Heimsuchung 2021

 

Aus einer Zwei-Tageswanderung wird eine Wanderwallfahrt nach Werl mit Tradition – „Pilgern ist nicht angestaubt“

Bei der Erstellung des Wanderplans der SGV Abteilung Lenhausen hatten Magret und Günter Kramer 1985 die Idee, eine Zwei-Tageswanderung anzubieten, die bereits in den Vorkriegsjahren von Lenhauser Frauen im Rahmen einer Wallfahrt durchgeführt wurde. Sicherlich haben die Werler Kapuziner, die die Einsiedelei in Klosterbrunnen 1722 bezogen und 1773 zur ersten Prozession nach Werl einluden, Pater Kilian Kirchhoff – 1892 in Rönkhausen geboren und auf dem Werler Friedhof am 01.Februar 1950 begraben, die Mucher- und die Olper Wallfahrt – die bereits mehrere Jahrhunderte Lenhauser Bürger beeinflusst hat, auch ihren Teil dazu beigetragen, zum Gnadenbild nach Werl zu pilgern. Manch bedeutende Zeugnisse der inzwischen 360-jährigen Werler Marienwallfahrt sind bis heute vorhanden.

„Die erste Wanderwallfahrt der SGV-Abteilung startete am 5. und 6. Juli 1985 um 6 Uhr mit dem Glockenschlag der Kirchturmuhr. Die Organisation ist bescheiden. Wie bei Wanderern üblich, ist jeder für seine persönliche Ausrüstung und Verpflegung auf der Wanderstrecke verantwortlich. (Ulrich Fels, Bildband zur Geschichte der Lenhauser SGV-Wanderwallfahrt nach Werl, 2014)“. Im Laufe der Jahre gesellten sich immer mehr Pilger aus den Nachbarorten hinzu, sodass das Rosenkranzgebet und die Lieder zur Gottesmutter die Wanderer auf dem mitunter mühsamen Weg ermunterte und so manchen Pilger nach Werl „getragen“ haben.

Aus Anlass der 10. Wanderwallfahrt 1994 wurde auf der „Alten Höhe“, oberhalb von Hellefeld, ein Wegekreuz eingerichtet, daß liebevoll von Lenhauser Familien, mithilfe von Spenden, errichtet wurde. Die Lenhauser Wanderwallfahrt lebt „einerseits von kirchlich gebunden Christen und andererseits von Menschen, die der Kirche distanzierter gegenüberstehen, aber auf diesem Wege eine spirituelle Erfahrung machen“ (Pater Ralf Preker, WR, 08/2019). Eine sportliche Herausforderung ist die Wanderwallfahrt darüber hinaus.

Grundsätzlich hat sich die Streckenführung über Weuspert, Röhrenspring nach Klosterbrunnen, weiter nach Hellefeld, vorbei am Lenhauser Kreuz und von dort aus zur Übernachtung im SGV-Jugendhof nach Arnsberg im Laufe der Jahre nicht verändert. Am zweiten Tag führt der Weg über Breitenbruch, Niederense und Bremen, vorbei am Mucher-Kreuz nach Werl.

Die Wallfahrt Werl hat sicherlich bewegte Zeiten hinter sich. Zeiten in denen sich Menschen mit oder ohne Gelöbnis, ganz selbstverständlich auf den weiten Weg machten und Zeiten, in denen das Interesse schwand. Heute liegt Fuß-Pilgern wieder voll im Trend. Die Besucher der Trösterin der Betrübten kommen wieder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Motorrad. Pater Ralf Preker sagt dazu: „Ich habe Respekt vor allen die kommen, egal wie. Alle haben es verdient, dass man einen für sie ansprechenden Gottesdienst feiert. Alle haben ein für sie bedachtes Wort verdient. Und im Übrigen glaube ich, dass ich von den Pilgern mehr gelernt habe, als die von mir mitbekommen haben. Pilgerinnen und Pilger, das sind nicht die Leute, die durchs Weihwasser gezogen wurden, sondern auch solche, die aus der Distanz zum Glauben kommen. … Da nehmen Menschen enorm viel auf sich, um auf dem Weg zu einem Ziel zu kommen und abzuladen, was sie bewegt, bedrückt und erfreut. Wenn sie auf dem Weg auch viel Positives miteinander erleben, so gilt doch: Nicht der Weg ist das Ziel, sondern die Muttergottes, die „Trösterin der Betrübten“.

Da uns das Coronavirus immer noch fest im Griff hält und die neue Wallfahrtsleitung in Werl als auch wir als SGV und Veranstalter, an die von der Landesregierung ausgesprochenen Verhaltensanweisungen gebunden waren, konnte auch 2021 unsere Wanderwallfahrt zu Maria Heimsuchung nicht stattfinden. Dennoch ist es nicht verwunderlich, daß sich viele kleine Gruppen aus unserer Gemeinschaft zu Fuß oder auf dem Rad auf den Weg nach Werl machten – „Mutter Anna meets Maria“.

Wir würden uns wünschen, daß die Wanderwallfahrt im nächsten Jahr wieder auf fruchtbarem Boden gedeihen kann.

„Die Wunder von Werl bestehen vielleicht darin, dass die Menschen zuversichtlicher, gestärkter, mit neuer Hoffnung und getröstet in ihre Heimat und ihren Alltag zurückkehren (Pater Ralf Preker, WR, 08/2019)“.

Stefan Schröer, 26.11.2021

Die Olper Wallfahrt

Der Siebenjährige Krieg (1756-1763) war eine Zeit größter Unsicherheit sowie körperlicher und seelischer Not. Mitten in dieser Zeit des Unfriedens und Schreckens machten sich Olper Frauen und Männer im Jahr 1760 zum ersten Mal auf, um den langen, beschwerlichen und gefährlichen Weg zur Gottesmutter nach Werl zu gehen.

 

Die Chronik des Werler Kapuzinerkolsters berichtet: „Der großen Mutter Ruhm ernteten die frommen Olper. Welche in der 8. Morgenstunde an dem der Heimsuchung Mariae geweihten Tage unter dem wirren Getümmel der fremden Kriegsleute und der Bürger mit wehenden Fahnen auf Veranlassung und unter Führung ihres hochwürdigen Kaplans, eines besonderen Marienverehrers, ohne unser Wissen in unsere Kirche einzogen, und eine Aufsehen erregende Kerze opfernd, ihre Verehrung dabrachten.“

 

Die mehr als 90 Kilometer lange Strecke von Olpe nach Werl bewältigten die Pilger damals innerhalb von je zwei Tagen Hin- und Rückweg. Heutzutage gehen jährlich aus Olpe und Umgebung ca. 100 Personen zu Fuß nach Werl.

 

Wegbeschreibung: Orte

 

Wegstrecke:…km

 

Gpx Daten der Olper Wallfahrt nach Werl.

Über 100km

Wallfahrt Much

Bericht Wandergläubige 2021

 

Erlebnisbericht der Fußwallfahrt Much-Werl Anno 2020

Seit 1774 pilgern die Mucher zum großen Patronatsfest der Wallfahrtsbasilika „Mariä Heimsuchung“.  Für die gut 130 km lange Wegstrecke benötigen sie drei Tage. Ein Großteil der Pilgerinnen und Pilger treten montags den Rückweg auch wieder zu Fuß an und werden mittwochs mit einem großen Fest in Much empfangen.

 

Über den Ursprung der Mucher Werl-Wallfahrt berichtet die Pfarrchronik der dortigen Kirchengemeinde:

„Im Jahre 1774 soll in hiesiger Gegend eine Viehseuche geherrscht haben, die nach damaliger Ansicht nur mit Salz bekämpft werden konnte. So zogen (…) Mucher Bauern nach Werl, um sich dort das kostbare Salz zu holen. Hier besuchten sie auch das Gnadenbild ‚die Trösterin der Betrübten‘ und gelobten für sich und ihre Nachkommen, jedes am Sonntag nach ‚Mariä Heimsuchung‘ nach Werl zu pilgern, sofern ihnen geholfen würde. Ihr Wunsch muss erhört worden sein, denn ab 1775 zogen (…) die Mucher in geschlossener Prozession zu Fuß nach Werl und zurück.“

 

Wegstrecke: 125km

Die ausführlichen Wegbeschreibungen und gpx Daten finden Sie auf Wandermap.net. Klicken Sie einfach auf die nachfolgenden Links:

Beschreibung des 1. Tages

Beschreibung des 2. Tages

Beschreibung des 3. Tages