Geschichte der Werler Wallfahrt

Werler Wallfahrt gestern und heute

Am 02. November 1661 gelangte eine Madonna durch die Vermittlung des damaligen Kölner Kurfürsten Maximilian Heinrich und des Werler Bürgermeisters Hermann Brandis aus der bekannten Kirche St. Maria zur Wiese in Soest nach Werl.

 

Hier gewann die volksfromme Verehrung des durch den Landsherren den Kapuzinern anvertrauten Marienbildes der „Trösterin der Betrübten“ schnell wieder an Bedeutung und ist bis heute lebendig.

 

Seit 1849 waren Franziskaner Seelsorger am Wallfahrtsort, welche ihre Aufgabe im Jahr 2019 an das Erzbistum Paderborn weitergaben.

 

Heute begrüßt ein Wallfahrtsteam aus Priestern und Gemeindereferent*innen die Wallfahrts-, Pilger- und Besuchergruppen.

Seit über 360 Jahren ist die „Trösterin der Betrübten“ das Ziel von Prozessionen und Wallfahrten, wird das Gnadenbild der Thronenden Madonna Jahr für Jahr von tausenden Gläubigen aufgesucht und verehrt. Auch schon vor seiner Überführung nach Werl bestätigten Wunderberichte die Wirkkraft an seinem ersten Aufstellungsort in Soest. Bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts reichen die Belege zurück.

 

Selbst die in der Reformationszeit erzwungene Unterbrechung aller Verehrungstätigkeit, die 129 Jahre dauerte, vermochte es nicht, das Andenken in der katholischen Bevölkerung zu tilgen.

 

1661 gelangte das Gnadenbild der Gottesmutter aus der Pfarrkirche St. Maria zur Wiese in Soest nach Werl. Hier gewann die volksfromme Verehrung der „Trösterin der Betrübten“ rasch an Bedeutung, geistlich angeleitet durch die seit Ende des Dreißigjährigen Krieges in Werl ansässigen Kapuziner.
Diesen war das Gnadenbild vom Landesherrn, dem Kölner Kurfürsten Erzbischof Maximilian Heinrich von Bayern (1621-1688), anvertraut worden.

 

Die bereits 1669 geweihte Wallfahrtskirche „Mariae Heimsuchung“ war bald zu klein, um der ständig wachsenden Zahl von Wallfahrern Platz zu bieten.

Durch zahllose Gebetserhörungen und Wunder erlangte das Gnadenbild seine besondere Prominenz, die weit über die Grenzen des kurkölnischen Westfalen ausstrahlte. Viele Gnadenbezeugungen „des heil- und wundertätigen Büldnus Mariae zu Werl “ sind im Werler Mirakelbuch von 1661-1863 aufgezeichnet.

Zeittafel des Werler Gnadenbildes und der Wallfahrt

1180 – Entstehung des Gnadenbildes (wahrscheinlich im Rheinland oder in Westfalen)

1313 – Grundsteinlegung der Wiesenkirche in Soest (Standort des Gnadenbildes)

1531 – Einführung der Reformation in Soest (Entfernung des Marienbildes aus dem Kirchenraum)

1649 – Gründung des Kapuziner-Konvents in Werl

1661 – Übertragung des Gnadenbildes von Soest nach Werl

1669 – Weihe der ersten Kloster- und Wallfahrtskirche

1836 – Abschied der Kapuziner von Werl (Säkularisation)

1849 – Franziskaner übernehmen die Wallfahrtsleitung

1861 – 200-jähriges Wallfahrtsjubiläum u. Erweiterung der Kirche

1875 – Vertreibung der Franziskaner aus Werl (Kulturkampf)

1887 – Rückkehr der Franziskaner

1904 – Bau der jetzigen Wallfahrtskirche

1911 – Krönung des Gnadenbildes anlässlich des 250-jährigen Wallfahrtsjubiläums

1936 – das 275-jährige Wallfahrtsjubiläum wird festlich begangen

1953 –  Erhebung der Wallfahrtskirche zur „Basilica minor“ (kleine Basilika) durch Papst Pius XII

1961 – 300-jähriges Wallfahrtsjubiläum und Renovierung der Basilika

2011 – 350-jähriges Wallfahrtsjubiläum