Seit über 360 Jahren ist die “Trösterin der Betrübten” das Ziel von Prozessionen und Wallfahrten, wird das Gnadenbild der Thronenden Madonna Jahr für Jahr von tausenden Gläubigen aufgesucht und verehrt. Auch schon vor seiner Überführung nach Werl bestätigten Wunderberichte die Wirkkraft an seinem ersten Aufstellungsort in Soest. Bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts reichen die Belege zurück.
Selbst die in der Reformationszeit erzwungene Unterbrechung aller Verehrungstätigkeit, die 129 Jahre dauerte, vermochte es nicht, das Andenken in der katholischen Bevölkerung zu tilgen.
1661 gelangte das Gnadenbild der Gottesmutter aus der Pfarrkirche St. Maria zur Wiese in Soest nach Werl. Hier gewann die volksfromme Verehrung der “Trösterin der Betrübten” rasch an Bedeutung, geistlich angeleitet durch die seit Ende des Dreißigjährigen Krieges in Werl ansässigen Kapuziner.
Diesen war das Gnadenbild vom Landesherrn, dem Kölner Kurfürsten Erzbischof Maximilian Heinrich von Bayern (1621-1688), anvertraut worden.
Die bereits 1669 geweihte Wallfahrtskirche “Mariae Heimsuchung” war bald zu klein, um der ständig wachsenden Zahl von Wallfahrern Platz zu bieten.
Durch zahllose Gebetserhörungen und Wunder erlangte das Gnadenbild seine besondere Prominenz, die weit über die Grenzen des kurkölnischen Westfalen ausstrahlte. Viele Gnadenbezeugungen “des heil- und wundertätigen Büldnus Mariae zu Werl ” sind im Werler Mirakelbuch von 1661-1863 aufgezeichnet.