In der Debatte um Sammlungsobjekte aus kolonialen Kontexten entstand ein neues Forschungsprojekt im Museum Forum der Völker, das die Erwerbsumstände der Sammlung untersucht. Der Vortrag möchte einen Einblick in die archivalische Spurensuche geben und erklärt, warum einige Sammlungsbestände kulturell oder historisch sensibel sind, wie menschliche Überreste, Herrschaftssymbole, Grabbeigaben oder Waffen. Hintergründe und Fragestellungen zum Erwerb von außereuropäischem Sammlungsgut werden vorgestellt.
Mai Lin Tjoa-Bonatz, Kunsthistorikerin, Archäologin und Südostasienexpertin (Dr. phil. 2001, Technische Universität Darmstadt) führte einen Provenienz-Erstcheck im Museum Forum der Völker in Werl durch. Sie kuratierte mehrere Ausstellungen u.a. über den Missionar Eduard Fries, im Brandenburg-Preussen Museum oder im Technikmuseum Berlin. Sie war Referentin der Direktion der Staatlichen Museen zu Berlin, am Ethnologischen Museum/Museum für Asiatische Kunst im Humboldt Forum. Ebenso lehrt sie an Universitäten zur Kultur und Geschichte Asiens, momentan an der Humboldt Universität Berlin, 2018 als Gastprofessorin an der National University of the Philippines. Sie war an Ausgrabungsprojekten in Syrien und Indonesien beteiligt. Als Kuratorin hat sie in Indonesien und anderen Museen in Deutschland gearbeitet. Sie hat umfangreich über Missions- und Stadtgeschichte, Archäologie, Gold oder maritimes kulturelles Erbe publiziert.
Der Vortrag findet im Pilgersaal statt. – Eintritt frei!
Vorsitzender Markus von der Heide
Taubenpöthen 54a • 59457 Werl • Tel. 02922 805617