24.02.2022

Der neue Beichtraum in der Wallfahrtsbasilika

Die Werler Wallfahrtsbasilika ist eine der meist besuchten Beichtkirchen in unserem Erzbistum Paderborn. An jedem Werktag besteht sechs Stunden lang die Möglichkeit, das Sakrament der Versöhnung zu empfangen.

Farbenfroh und einladend:

Die Werler Wallfahrtsbasilika ist eine der meist besuchten Beichtkirchen in unserem Erzbistum Paderborn. An jedem Werktag besteht sechs Stunden lang die Möglichkeit, das Sakrament der Versöhnung zu empfangen. Weil im Zusammenhang des Umbaus des Franziskanerklosters der früher im Bereich der Pforte gelegene Beichtraum einen neuen Platz benötigte, kehrte er in den Kirchenraum zurück – allerdings mit einem völlig anderen Aussehen als gewohnt! Er ist jetzt ein hel-ler, bunter Quader aus Glas – ein „Hingucker“ mit Malereien des bekannten Künstlers Thomas Jessen aus dem sauerländischen Eslohe!

Die Grundfarbe – ein beruhigendes Blau – ist mit Kreuzen durchzogen. Manche schönen Details kann man bei genauerem Hinschauen entdecken: im hinteren Sockelbereich Pfützen, in denen sich der Himmel spiegelt; unter den in Blautönen gestalteten
Miniaturen zu biblischen Erzählungen Schriftworte auf Spiegelflächen, in denen ich mich selbst erkenne; abstrakte bunte Kompositionen, die symbolisieren, dass Versöhnung vielfältig ist und wieder Farbe in unser Leben bringen kann.

Gerade diese Farbflächen regen zu persönlichen Deutungen an: Der Künstler selbst sieht in ihnen das Sprudeln des Wassers, andere das Wehen des Heiligen Geistes.

Neun Bilder und Worte aus biblischen Geschichten zur Umkehr, Vergebung und Versöhnung sind wesentliche, klassisch gehaltene Gestaltungs-Elemente des umlaufenden Friesbandes. Über sie wird in den Predigten der diesjährigen Antonius-Dienstage nachgedacht.

[Linke Seite, von links hinten nach vorn]

Untergang des Petrus auf dem See (Mt 14, 22-33): Herr, RETTE mich! / Gleichnis vom verlorenen Schaf (Lk 15, 3-7): Ich habe mein Schaf WIEDERGEFUNDEN! / Gleichnis vom barmherzigen Vater (Lk 15,11-32): Mein Sohn, war tot und LEBT wieder. [Schauseite, von links nach rechts – Linke Tür] Verleugnung durch Petrus und Blick Jesu (mit dem Hahn) (Lk 22, 54-62): Da wandte sich der Herr um und BLICKTE Petrus AN.

[Mittig, in der Holztür] Jesu Wort an den reuigen Schächer am Kreuz (Lk 23, 26-43): HEUTE NOCH wirst du mit mir im Paradies sein. [Rechte Tür] Geistsendung (Joh 20,19-23): Denen ihr die Sünden vergebt, denen sind sie VERGEBEN.

[Rechte Seite, von rechts hinten nach vorne] Sünderin, die Jesu Füße salbt (Lk 7, 36-50): Ihr sind ihre vielen Sünden vergeben, weil sie viel
GELIEBT hat. / Zachäus-Geschichte (Lk 19,1-10): Heute ist DIESEM HAUS Heil geschenkt worden. / Jesus und die Ehebrecherin (Joh 8, 1-11): Auch ich verurteile dich nicht. GEH und sündige von jetzt an nicht mehr.

 

Die aus dem alten Beichtstuhl übernommene Eichenholztür als „historisches Zitat“ verweist auf die anderen aus der Erbauungszeit der Wallfahrtsbasilika erhaltenen Beichtstühle entlang der Kirchenwände. Dass der neue Beichtraum, der sowohl für die anonyme Beichte wie auch für ein Beichtgespräch geeignet ist, durch Schutzscheiben, Abstände und eine eingebaute Belüftung auch den Corona-Vorgaben entspricht, ist unverzichtbar. Und auch der Schallschutz ist bestens gelungen!

So sei neben dem Künstler Thomas Jessen mit der Glasmalerei Peters (Paderborn) auch dem Werler Architekten Nils Oetterer, der Schreinerei Tuneke (Hewingsen) und dem Lichthaus Menne (Meschede) für die Planung und Erstellung dieses neuen und beeindruckenden Kunstwerkes in unserer Wallfahrtsbasilika herzlich gedankt!