22.03.2021

Klageklang 7 Orte

Eine neue Klanginstallation schafft im Erzbistum Paderborn Räume für eine vergessene Emotion – das Klagen. Das Wallfahrtsteam beteiligt sich an diesem Projekt in der Alten Wallfahrtskirche.

Die Zeit der Pandemie fordert uns heraus, bringt uns Menschen manchmal an unsere Grenzen.
Die Klage ist eine spirituelle Form, die in vielen Psalmen der Bibel zu finden ist. Es geht nicht um ein Jammern, sondern um eine Verbindung zu Gott, der uns Menschen Raum gibt für die Klage.

– Die spirituelle Verdichtung auf einen Klang sagt allen „ich fühle wie du, hier ist mein Ton, wir sind nicht allein.“ –

In Zusammenarbeit mit dem Erzbistum Paderborn hat das Künstlerduo INS – Institut für Inszenierung (Sabine Reibeholz & Marc von Reth) diesen Gedanken sinnlich und erlebbar umgesetzt. Ihre Installation „Klageklang“ bietet vom Montag 29.3. bis zum 18.4., dem Gedenktag für die, an Corna Verstorbenen die Möglichkeit, der eigenen Klage akustisch Ausdruck zu verleihen. Und das, im Gegensatz zum gemeinsamen Singen, ganz ohne Aerosolgefahr. Das Besondere an der Installation: alle sieben Orte sind über das Internet
miteinander verbunden. Wer seine Klage durch einen beherzten Schlag auf eine der
ausgestellten Bronzeplatten ausdrückt, erfüllt mit diesem Klang nicht nur den
momentanen Raum, sondern er wird gleichzeitig an die anderen sechs Orte übertragen und
dort hörbar. Wenn eine andere Person dort die Stele bespielt, kommt eine Art Echo zurück.

Die verschiedenen sakralen Orte, die sich an der Wanderausstellung beteiligen, bieten neben unterschiedlichen akustischen Erlebnissen auch die Chance, Kirchenräume einmal neu zu erfahren. So wird neben der täglichen Zeit der persönlichen Klage auch Zeit für eine gemeinsame Klage sein, die als Andachten gestaltet werden. Der eigenen und gemeinsamen Klage Ausdruck zu verleihen soll Hoffnung wecken gerade in dieser Zeit Ostern entgegen.

– In der Alten Wallfahrtskirche startet das Projekt am 29.3. um 18.00 Uhr –

Für alle, die ihre Klage nicht nur in „Tonform“ gießen möchten, gibt es die Möglichkeit, über einen QR Code auch die eigene Klage zu schreiben und zu lesen, was andere Menschen in dieser Zeit bewegt.

Bei beteiligten Orte sind die Alte Wallfahrtskirche in Werl, die Bartholomäus-Kapelle in Paderborn, St. Agnes in Hamm, St.Petri Hüsten in Arnsberg, das Jugendhaus Hardehausen, die Kapelle des St. Elisabeth-Hospitals in Gütersloh und die Grabeskirche Liebfrauen in Dortmund.

Hier finden Sie den Flyer des Projekts „Klageklang“ zum Download