In der Tradition der Franziskaner, in deren Hände über 170 Jahre die Werler Wallfahrt lag, wurde gestern Abend der Transitus mit einem besonderen Gast gefeiert. Paolo Tegaccia detto Battistelli, ein gebürtiger Italiener mit Wohnsitz in Berlin trug, begleitet durch Gitarrenspiel, verschiedene Gebete in seiner Muttersprache musikalisch vor. Darunter ein Friedensgebet, ein Gebet zur Mutter Gottes und natürlich den Sonnengesang des Franziskus.
Die musikalischen Gebete wechselten sich mit Bericht des Sterbens des hl. Franziskus nach Bonaventura ab und ergänzten sich in der Gesamtkomposition sehr schön.
Im Anschluss an die Feier des Transitus konnte das Wallfahrtsteam die Gäste zum ersten Mal in den neuen Pilgersaal zu Suppe und Getränken einladen und die neuen Räumlichkeiten des Pilgerklosters mit Leben füllen.
Der heilige Franziskus von Assisi:
Als Sohn eines reichen Tuchhändlers kam Franziskus 1182 in Assisi, Italien, zur Welt. Geprägt durch erschütternde Kriegserlebnisse suchte er im Gebet einen ganz anderen Weg. Franziskus waren drei Aspekte besonders wichtig: Er verzichtete auf seinen Besitz, setzte sich ein für Frieden und Versöhnung und kümmerte sich um Arme und Kranke, denn in ihnen begegnete er Gott. Besonders wichtig war ihm das gemeinsame Leben in Gottes Schöpfung.
Der Sonnengesang entstand 1224, zwei Jahre vor seinem Tod. In diesem Gebet beschreibt Franziskus alle Geschöpfe als Geschwister und drückt damit aus, dass wir alle, die wir auf dem blauen Planeten leben, zu einer Familie gehören und aufeinander achten müssen. Viele Gleichgesinnte schlossen sich später seiner Lebensweise an. So entstand später der Franziskanerorden.