Vor allem seine Heimatstadt Düsseldorf, wo er am 08. Oktober 1935 geboren wurde – aber nicht nur sie – ist geprägt durch zahlreiche seiner großen Bronze-Skulpturen zu Ereignissen und Personen der Landes- und Stadtgeschichte wie auch zu christlichen Themen. Stellvertretend seien hier genannt das Heine-Denkmal am Schwanenmarkt (1981); der Brückenheilige Johannes von Nepomuk an der Oberkasseler Brücke in Düsseldorf (1985), der die Züge des 1984 von Offizieren des polnischen Staatssicherheitsdienstes ermordeten polnischen Priesters Jerzy Popiełuszko trägt; das Düsseldorfer „Monument zur Stadterhebung“ (1988); der „Hoppeditz“ als Traditionsfigur des Düsseldorfer Karnevals (2008) und „Mutter Ey“ (2017) in Erinnerung die Düsseldorfer Kunsthändlerin und Galeristin Johanna Ey. Neben Düsseldorf finden sich bedeutende Werke des Künstlers unter anderem auch in Köln, Münster, Paderborn, Rüthen und Wuppertal sowie in Walhalla-Ruhmeshalle bei Regensburg, wo die 2010 von Bert Gerresheim geschaffene Büste in Erinnerung an Heinrich Heine aufgestellt ist.
Als gläubiger Katholik hat Bert Gerresheim auch zahlreiche Kunstwerke zur biblischen Botschaft und zum christlichen Leben geschaffen, insbesondere für den Marienwallfahrtsort Kevelaer am Niederrhein und für die dortigen Basilika. Besonders dankbar sein dürfen wir auch in Werl, dass dieser Bildhauer sein letztes großes Werk für unseren Denkmalpfad Franziskusweg gestaltet hat. Selbst schon von einer schweren Krankheit gezeichnet, schuf er 2021 im Alter von 86 Jahren die neunte Station des Sonnengesangs: den Bruder Tod. Diese äußerst ausdrucksstarke Plastik wird auch zukünftig an Bert Gerresheim erinnern, der am 16. Juli 2025 in Düsseldorf verstarb und nach der Feier eines Requiems in der dortigen Stadtkirche St. Lambertus in der Düsseldorfer Altstadt am Mittwoch, dem 23. Juli 2025, auf dem Waldfriedhof des Stadtteiles Gerresheim seine letzte irdische Ruhestätte fand. Das Pastoralteam der Werler Marienwallfahrt dankt diesem großen Künstler, gläubigen Christen und vor allem auch sehr herzlichen und liebenswürdigen Menschen für manche Begegnung und für sein letztes Werk auf unserem Kreuzwegplatz.
Im Flyer zum Werler Franziskusweg stehen seit 2021 diese Zeilen, die auch hier noch einmal wiederholt werden sollen:
Bert Gerresheim wurde 1935 in Düsseldorf geboren. Er studierte zuerst an der dortigen Kunstakademie. Anschließend ging er nach Köln, um Lehrer für Deutsch und Kunst zu werden. Diesen Beruf übte er bis 1990 an einem Gymnasium in Düsseldorf aus. Seine künstlerische Entwicklung verlief parallel zu seiner Lehrertätigkeit. Zunächst konzentrierte er sich auf das Zeichnen, ab 1970 interessierte er sich auch für die Bildhauerei. Die Bildhauer Michelangelo, August Rodin und Alberto Giacometti bezeichnet Gerresheim als seine Vorbilder. Zu den realistischen Darstellungen mischt Gerresheim Elemente surrealer Kunst in seine Werke. Bedeutung für sein künstlerisches Wirken hat auch seine Verwurzelung im Glauben. Bert Gerresheim ist katholisch und gehört seit Jahrzehnten dem weltlichen Franziskanerorden an.
Seine Arbeiten greifen religiöse Inhalte auf, die in einen geschichtlichen Zusammenhang gestellt werden. Eine seiner prominentesten Arbeiten ist die Christusfigur am Turm der St.-Rochus-Kirche in Düsseldorf. Sie trägt als Erinnerungszeichen die Auschwitz-Tätowierung des deutsch-polnischen Paters Maximilian Kolbe. Kolbe hatte 1941 sein eigenes Leben geopfert, um dadurch das eines anderen Mannes zu retten.
2021 erhielt der Künstler mit dem Verdienstorden des Landes NRW eine der höchsten Auszeichnungen. Bert Gerresheim lebt und arbeitet in Düsseldorf. Er hat die letzte Station, den Bruder Tod, auf dem Kreuzwegplatz als Bronzeplastik gestaltet.